Parks und Wildreservate in Südafrika

Südafrika ist weltweit bekannt für seine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna, die in den zahlreichen Nationalparks und privaten Wildreservaten des Landes geschützt wird.

 

Die oftmals großen und weitläufigen Gebiete bieten Besuchern einzigartige Möglichkeiten, die Tierwelt in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben und an vielfältigen Outdoor-Aktivitäten teilzunehmen. 



Staatliche Parks vs. Private Parks

Die staatlichen Nationalparks in Südafrika werden von der Organisation SANParks (South African National Parks) oder in der Provinz KwaZulu-Natal von Ezemvelo KZN Wildlife verwaltet. Diese Parks sind für die breite Öffentlichkeit zugänglich und bieten eine erschwingliche Möglichkeit, die Natur zu erleben.
Der bekannteste und größte unter ihnen ist der Kruger-Nationalpark, der sich über zwei Millionen Hektar erstreckt und eine unglaubliche Artenvielfalt beherbergt, darunter die "Big Five" (Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel).

 

Private Wildreservate liegen oft in der Nähe von staatlichen Parks oder in eigenen, abgelegenen Gebieten. Diese Reservate sind im Allgemeinen kleiner als die staatlichen Parks, bieten jedoch eine intensivere und luxuriösere Safari-Erfahrung. Da die Besucherzahlen in privaten Reservaten stärker begrenzt sind, können individuellere und exklusivere Touren angeboten werden.

Das oft vorkommende Wort "Game / Game Reserve" steht hier nicht für „Spiel“, sondern, für Wild(tiere) und bedeutet, dass es hier vor allem um den Tierschutz und das Errichten eines in Einklang mit der Natur und der Landschaft intakten Ökosystems geht. 


Staatliche Nationalparks in Südafrika

Staatliche Parks zeichnen sich durch ihre gut entwickelte Infrastruktur aus, darunter Rastlager, Selbstversorgerhütten, Campingplätze und gut ausgebaute Straßen für Selbstfahrer-Safaris. Besucher können hier eigenständig auf Pirschfahrt gehen, was besonders für diejenigen attraktiv ist, die flexibel und unabhängig sein möchten. Diese Parks bieten oft auch geführte Touren an, sowohl tagsüber als auch nachts, die von erfahrenen Rangern geleitet werden. 

Die beliebtesten und meistbesuchten staatlichen Parks

Name Größe Big 5 Provinz
Kruger N.P. 20.000 km²

ja

Limpopo, Mpumalanga
Addo Elephant N.P.  1.640 km² ja Eastern Cape 
Hluhluwe -iMfolozi N.P. 960 km² ja KwaZulu-Natal
iSimangaliso Wetland Park 13.289 km² - KwaZulu-Natal
uKhahlamba Drakensberg Park 2.428 km² - KwaZulu-Natal
Garden Route N.P. 1.210 km² - Western & Eastern Cape
Table Mountain N.P. 221 km² - Western Cape

Weitere staatliche NationalParks

Name Größe Big 5 Provinz
Agulhas N.P. 57 km² - Western Cape
Augrabis Falls N.P. 417 km² - Northern Cape
Bontebok N.P.  28 km² - Western Cape 
Camdeboo N.P. 194 km²  - Eastern Cape 
Golden Gate Highlands N.P. 116 km²  - Free State 
Ithala Game Reserve 290 km² - KwaZulu-Natal
Karoo N.P. 831 km²  - Western Cape
Kalahari Gemsbok N.P. 9.591 km² - Northern Cape
Mapungubwe N.P. 54 km² - Limpopo
Marakele N.P. 507 km² - Limpopo
Mokala N.P. 196 km² - Northern Cape
Mountain Zebra N.P. 284 km² - Eastern Cape
Namaqua N.P. 1.350 km² - Northern Cape
Plilansberg N.P. 55 km² ja Northern Cape
Richtersveld N.P. 1.620 km² - Northern Cape
Tankwa Karoo N.P. 1.216 km² - Northern Cape
West Coast N.P. 363 km²  - Western Cape 

Private Parks und Wildreservate

Ein großer Unterschied im Vergleich zu den staatlichen Parks liegt in der Art der Unterkünfte und des Services: Private Reservate bieten in der Regel luxuriöse Lodges mit gehobenem Komfort, exzellenter Küche und personalisiertem Service. Die Safari-Erlebnisse in diesen Reservaten sind intensiver, da die Ranger und Fährtenleser sehr gut ausgebildet sind und die Touren auf kleinere Gruppen begrenzt sind. Darüber hinaus können private Reservate exklusive Aktivitäten wie Offroad-Fahrten, Nachtpirschfahrten und geführte Buschwanderungen anbieten, die in manchen staatlichen Parks nicht erlaubt sind.

Private Parks in der UMgebung des Kruger NationalPark

Name Größe Big 5 Provinz
Balule Game Reserve 40 km²

 ja

Limpopo
Kapama Game Reserve 13 km²  ja Limpopo
Klaserie Game Reserve 60 km² ja Limpopo
Manyeleti Game Reserve 23 km² ja Mpumalanga
Sabi Sands Game Reserve 650 km² ja Mpumalanga
Thornybush Game Reserve 14 km² ja Limpopo
Timbavati Reserve 53 km² ja Mpumalanga
Umbabat Game Reserve 18 km² ja Mpumalanga

Private Parks in der Umgebung des Addo Elephant NationalPark

Name Größe Big 5 Provinz
Amakhala Game Reserve 85 km²  ja Eastern Cape
Hopewell Game Reserve 30 km² ja Eastern Cape
Kwandwe Game Reserve 220 km² ja Eastern Cape
Lalibela Game Reserve 105 km² ja Eastern Cape
Schotia Game Reserve km² - Eastern Cape
Shamwari Game Reserve 70 km² ja Eastern Cape
Sibuya Game Reserve 30 km² ja Eastern Cape
Kariega Game Reserve  10 km² ja Eastern Cape

Private Parks in der Umgebung des Hluhluwe-iMfolozi NationalPark

Name Größe Big 5 Provinz
Manyoni Game Reserve 23 km²  ja KwaZulu-Natal
Phinda Game Reserve 170 km² ja KwaZulu-Natal
Thanda Game Reserve 14 km² ja KwaZulu-Natal
Thula Thula Game Reserve 4,5 km² ja KwaZulu-Natal
Zimanga Game Reserve 6 km² ja KwaZulu-Natal

Private Parks in der Nähe Kapstadts

Die großen und authentischeren Parks finden sich aufgrund der natürlichen Gegebenheiten im nördlichen und östlichen Teil Südafrikas. Wer aber auch in der näheren Umgebung Kapstadts nach Safarioptionen Ausschau hält bekommt ein paar lohnenswerte Ausflugs- und Reiseziele geboten. Lesen hierzu den Beitrag "Safari und Big 5 nahe Kapstadt".

Weitere Private Parks in Südafrika

Name Größe Big 5 Provinz

Dinokeng Game Reserve

210 km²  ja Gauteng
Madikwe Game Reserve 750 km² ja North-West
Pongola Game Reserve 13 km² keine Löwen KwaZulu-Natal
Tembe Elephant Park 30 km² - KwaZulu-Natal
Samara Private Game Reserve 28 km²  - Eastern Cape
Welgevonden Game Reserve 38 km² ja Limpopo
Lapalala Wilderness Area 48 km² ja Limpopo
Tswalu Kalahari Reserve 111 km² keine Elefanten Northern Cape



Möglichkeiten der Wildtierbeobachtung

Die Möglichkeiten zur Wildtierbeobachtung in Südafrika sind vielfältig und richten sich nach dem Typ des Parks und den individuellen Interessen der Besucher:

  • Selbstfahrer-Safaris: Besonders in den staatlichen Nationalparks beliebt, ermöglichen diese Safaris den Besuchern, in ihrem eigenen Tempo die Tierwelt zu erkunden. Beliebte Strecken sind oft gut ausgeschildert, und Besucher können jederzeit anhalten (ohne auszusteigen!!), um Tiere zu beobachten oder Fotos zu machen.
  • Geführte Pirschfahrten: Sowohl in staatlichen als auch in privaten Parks werden geführte Safaris angeboten. Diese Fahrten werden von erfahrenen Rangern begleitet, die über tiefes Wissen zur lokalen Flora und Fauna verfügen. Dies bietet eine wertvolle Gelegenheit, seltene Tiere zu sehen und viel über die Umgebung zu lernen.
  • Nachtpirschfahrten: Da viele Tiere nachts aktiver sind, bieten einige Parks spezielle Nachtfahrten an. Diese ermöglichen es den Besuchern, nachtaktive Arten wie Leoparden oder Hyänen in Aktion zu erleben.
  • Buschwanderungen: Geführte Wanderungen durch den Busch sind eine intensive Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben. Unter der Aufsicht erfahrener Guides können Besucher die kleineren Details des Ökosystems entdecken, die oft bei Safaris im Auto übersehen werden.

Weitere Aktivitäten in den Parks

Neben der Wildtierbeobachtung bieten Südafrikas Parks und Reservate eine Vielzahl weiterer Aktivitäten:

  • Vogelbeobachtung: Mit über 900 Vogelarten ist Südafrika ein Paradies für Ornithologen. Viele Parks bieten spezielle Vogelbeobachtungsrouten und -touren an.
  • Bootsfahrten: In einigen Parks, wie dem iSimangaliso Wetland Park, werden Bootsfahrten angeboten, die eine andere Perspektive auf die Tierwelt ermöglichen, insbesondere auf Flusspferde und Krokodile.
  • Kulturelle Touren: Viele Reservate bieten auch kulturelle Erlebnisse an, bei denen Besucher die lokale Kultur und Geschichte kennenlernen können, oft in Form von Besuchen in traditionellen Dörfern oder kulturellen Zentren.
  • Heißluftballonfahrten: Einige private Reservate bieten Heißluftballonfahrten an, bei denen man die Tierwelt aus der Vogelperspektive beobachten kann – ein unvergessliches Erlebnis.
  • Mountainbiking und Reitausflüge: In bestimmten Parks sind auch Mountainbike-Touren und Reitausflüge möglich, die es den Besuchern ermöglichen, die Landschaft auf eine aktive Weise zu erkunden.

Arten von staatlichen Naturschutzgebieten in Südafrika

In Südafrika gibt es eine Vielzahl von staatlichen Schutzgebieten, die sich in ihrer Verwaltung, ihrem Schutzstatus und ihren primären Zielen unterscheiden. Die Abgrenzung zwischen Nationalparks und anderen Naturschutzgebieten erfolgt hauptsächlich nach dem Schutzstatus, der Verwaltungsebene und den spezifischen Erhaltungszielen. Hier ist eine Übersicht über die verschiedenen Arten von staatlichen Parks und Schutzgebieten:

Nationalparks (National Parks)

  • Verwaltung: Die Nationalparks in Südafrika werden überwiegend von SANParks (South African National Parks) verwaltet.
  • Ziele: Nationalparks sind großflächige Gebiete, die zum Schutz der natürlichen Umwelt, der Tier- und Pflanzenwelt sowie zur Erhaltung landschaftlicher Schönheit eingerichtet wurden. Sie dienen auch der Förderung des Tourismus und der Bildung.
  • Beispiele: Kruger-Nationalpark, Addo Elephant Nationalpark, Table Mountain Nationalpark.

Provinzielle Naturreservate (Provincial Nature Reserves)

  • Verwaltung: Diese Schutzgebiete werden von den jeweiligen Provinzregierungen verwaltet. Jede Provinz hat ihre eigene Naturschutzbehörde, die für die Verwaltung dieser Reservate zuständig ist. Ein Beispiel ist Ezemvelo KZN Wildlife in KwaZulu-Natal.
  • Ziele: Diese Reservate haben ähnliche Ziele wie Nationalparks, jedoch liegt der Schwerpunkt oft auf dem Schutz spezifischer Ökosysteme oder bedrohter Arten auf regionaler Ebene.
  • Beispiele: Hluhluwe-iMfolozi Park (KwaZulu-Natal), Golden Gate Highlands National Park (Free State).

Wildschutzgebiete (Game Reserves)

  • Verwaltung: Wildschutzgebiete können sowohl staatlich als auch privat verwaltet werden. Staatliche Wildschutzgebiete fallen oft unter die Verwaltung der Provinzen oder lokaler Behörden.
  • Ziele: Diese Gebiete dienen primär dem Schutz von Wildtieren, insbesondere Großwildarten wie Elefanten, Löwen und Nashörnern. Sie bieten oft Safari-Erlebnisse und Wildtierbeobachtungen an.
  • Beispiele: Pilanesberg Game Reserve (North West), Ithala Game Reserve (KwaZulu-Natal).

Naturschutzgebiete (Nature Reserves)

  • Verwaltung: Naturschutzgebiete können von staatlichen, provinziellen oder lokalen Behörden verwaltet werden. Sie können auch von gemeinnützigen Organisationen oder Gemeinden betreut werden.
  • Ziele: Diese Gebiete sind oft kleiner als Nationalparks und konzentrieren sich auf den Schutz spezifischer Lebensräume, Ökosysteme oder Arten. Sie spielen eine wichtige Rolle im Biodiversitätsschutz und in der ökologischen Forschung.
  • Beispiele: De Hoop Nature Reserve (Western Cape), Blyde River Canyon Nature Reserve (Mpumalanga).

Biosphärenreservate (Biosphere Reserves)

  • Verwaltung: Biosphärenreservate werden in Zusammenarbeit mit UNESCO verwaltet und können von nationalen oder lokalen Behörden sowie von NGOs betreut werden.
  • Ziele: Diese Gebiete kombinieren Naturschutz mit nachhaltiger Nutzung der natürlichen Ressourcen. Sie sind Teil eines globalen Netzwerks von Schutzgebieten, die von der UNESCO anerkannt sind.
  • Beispiele: Cape West Coast Biosphere Reserve, Kruger to Canyons Biosphere Reserve.

Feuchtgebiete und Ramsar-Gebiete (Wetlands and Ramsar Sites)

Nach der 1971 geschlossenen Ramsar-Konvention sind sog. Ramsar-Gebiete geschützte Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel.

  • Verwaltung: Diese Gebiete werden oft von den Provinzen oder speziellen Naturschutzbehörden verwaltet, in Übereinstimmung mit internationalen Abkommen wie der Ramsar-Konvention.
  • Ziele: Der Schutz von Feuchtgebieten, die von internationaler Bedeutung sind, insbesondere als Lebensraum für Wasservögel. Sie dienen dem Schutz der Biodiversität, der Wasserqualität und der ökologischen Stabilität.
  • Beispiele: iSimangaliso Wetland Park (KwaZulu-Natal), Ndumo Game Reserve (KwaZulu-Natal).

Wildnisgebiete (Wilderness Areas)

  • Verwaltung: Diese Gebiete werden von staatlichen oder provinziellen Behörden verwaltet und unterliegen strengen Schutzmaßnahmen.
  • Ziele: Wildnisgebiete sollen die natürlichen Prozesse und Landschaften in einem nahezu unberührten Zustand bewahren. Die menschliche Aktivität wird hier stark eingeschränkt, um die natürliche Umwelt zu erhalten.
  • Beispiele: Cederberg Wilderness Area (Western Cape), Baviaanskloof Wilderness Area (Eastern Cape).